Hermannslauf  17.April 2011

17. April 2011, 5 Uhr morgens, der Wecker reißt mich aus meinen Träumen. Am heutigen Sonntag wollen mein Freund Frank und ich dem Alltag entfliehen und vom Hermannsdenkmal in Detmold nach Bielefeld über den Hermannsweg laufen. Alleine sind wir dabei nicht, denn es haben sich 7000 Starter innerhalb von 2 Wochen für den Lauf angemeldet. Damit war das Limit erreicht und die Anmeldung wurde geschlossen. Schön, wir sind also bei einem echten Kultlauf dabei, der zudem das vierzigste mal statt findet. Ich mag Jubiläumsläufe. Nur um 5 Uhr morgens kann ich mich erst einmal noch nicht so richtig dafür begeistern.

Ich wanke verschlafen ins Bad, gönne meinem Gesicht ein wenig Wasser... eine halbe Stunde später stehe ich beim Bäcker und hole noch ein paar Brötchen ab, der macht auf mein Klingeln extra auf und füllt mir die Brötchentüte, ich hatte am Vortag bescheid gesagt. Er selbst ist wohl etwas enttäuscht, dass seine Brötchen für einen verschlafenen Läufer sind und nicht für eine hübsches Mädel... nun ja, damit muss er jetzt leben. Aber wirklich nett, dass er mir so früh extra aufmacht.

Wieder eine halbe Stunde später bin ich bei Frank, schlürfe noch schnell einen Kaffee und ab gehts nach Bielefeld. Die Fahrt dauert zwei Stunden, Startunterlagen abgeholt und rein in den Bus, der uns nach Detmold bringt. Hier haben wir dann noch etwas Zeit und schauen uns mal das Hermannsdenkmal und den Teuteborger Wald etwas näher an....

Blick vom Hermannsdenkmal über die Höhenzüge des Teuteborger Waldes:

Frank, Arnim und Hermann:

Hier haben einige Läufer ihre alten Sachen, die sie zum Warmhalten dabei hatten vor dem Start entsorgt.

Start in Detmold, vor uns liegen 31,1 Km und 550 Höhenmeter im Aufstieg, insgesamt ging die Strecke aber sogar ehr bergab, Gefälle waren 770 Meter. Wobei ich später lieber bergauf als bergab lief.

Der Hermannsweg ungefähr bei KM 8:

Ein Stück mit ordentlicher Steigung:

Landschaftlich ein Traum, allerdings musste man bei dem meisten Wegen hoch konzentriert sein und immer schauen, wo man seinen nächsten Schritt hinsetzt, daher konnten wir die Landschaft nicht immer genießen.

Unterwegs: es läuft gut, die Beine sind von den Anstiegen schon etwas leer, aber das Training war gut und wir sind zuversichtlich, dass uns die Römer genau so wenig anhaben können, wie damals dem Hermann....

Das Team Geldern-Fitness kommt dem Ziel immer näher... Frank wollte zwar an einer steilen Weggabelung wo es steil geradeaus hoch ging und der Weg für echte Hermänner markiert war, lieber die Weichei-Tour nehmen und sich in Serpentienen hochschlängeln, aber er hatte ein wenig Pech, dass ich gerade mal ein paar Schritte vor war.

Ich hörte Ihn noch jammern:” Ich bin nicht gefragt worden... ich wollte die Weichei-Tour...

Aber mein teurer Trainingskollege: Helden sterben nicht im Bett...

Also im Zweifel nimm immer den schmaleren und steileren Weg... ein herrliches Training.... :-)

Zieleinlauf auf der Zielgeraden vor der Sparrenburg in Bielefeld, wir haben geschwitzt, gekämpft und gesiegt. Zumindest gegen den inneren Schweinehund. Nach 3,5 Stunden sind wir lächelnd ins Ziel gelaufen, die Römer hatten uns in Ruhe gelassen.

Die Sparrenburg in Bielefeld:

K.O. aber überglücklich: Wir haben die Medaille des 40´ígsten Hermannslaufs bekommen.

Schön, wieder in trockenen Sachen zu sein...

Flüssigkeitsverluste wurden hier mit einem Bierchen weggemacht und ein wenig in der Sonne auf der Burgwiese regeneriert.

Den Rettungshubschrauber benötigten wir zum Glück nicht, aber es war offensichtlich an alles gedacht....

Der Hunger übermannt uns und wir haben noch einen Zwischenstopp in einem grieschichen Restaurant eingelegt. Lecker... und die Medaille ist wirklich echt... :-)

Was gibt es schöneres als nach Hause zu kommen und als “Held” empfangen zu werden... wir werden wohl noch einige Läufe bestreiten, die etwas härter sind....